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Möbel rücken für mehr Wärme

Wer seine Heizkörper von innen und außen abstaubt und sie entlüftet, falls sie gluckernde Geräusche machen, kann schon allein dadurch Energie sparen. Foto: dpa

Es gibt viele Möglichkeiten, mit einfachen Maßnahmen Heizkosten zu sparen. Etwa mit Möbelrücken. Denn wenn die Heizkörper im Raum verdeckt oder zugestellt sind, können sie ihre Wärme nicht gut an die Raumluft abgeben. Es bleibt folglich kühler als man möchte oder man dreht das Heizungsventil weiter und weiter auf.

Daher lohnt es sich, jetzt im ganzen Haus zu prüfen, ob die Heizkörper frei sind und sie gegebenenfalls freizuräumen. Dazu rät die Kampagne , 80 Millionen gemeinsam für den Energiewechsel" des Bundeswirtschaftsministeriums mit einem Bündnis von Verbänden. Bis zu zwölf Prozent Energiekosten könne man mit dieser Maßnahme sparen.

Es sollten also keine Sofas, Kommoden, Schränke oder auch Wohnaccessoires vor den Heizkörpern stehen, Vorhänge die Heizung nicht überdecken.

Übrigens: Die Verbraucherzentralen raten, die Heizkörper auch mal abzustauben - auch von innen. Denn auch die Staubablagerungen mindern die Heizleistung.

Und wenn man einfach gar nicht heizt? Arian Freytag von der Verbraucherzentrale MV erklärt, warum das auch keine Lösung ist. ,,Gar nicht zu heizen ist eher keine gute Idee. Bei niedrigeren Temperaturen kann es in wenig genutzten Räumen zu Kondensation von Feuchtigkeit kommen." Und das kann Folgen für die Gesundheit haben und zusätzliche Kosten verursachen, denn die Schimmelgefahr steigt. Er empfiehlt daher eine Minimaltemperatur von 14 bis 16 Grad in wenig genutzten Räumen. Da die Luftfeuchtigkeit in häufiger genutzten Räumen durch die Atemluft höher ist, empfiehlt Arian Freytag dort eher Minimaltemperaturen von 16 bis 18 Grad. Auch das Lüften ist nicht zu vernachlässigen. Neben der Temperatur sei richtiges Lüften genauso wichtig. „Ein 4-Personen-Haushalt gibt pro Tag zwischen sechs und zwölf Liter Wasser an die Luft ab. Dieses Wasser sollte möglichst aus der Wohnung entfernt werden", erläutert der Energieexperte. Die Raumluft sollte ein- bis zweimal täglich komplett ausgetauscht werden. Am besten durch Querlüften per „Durchzug".

Währenddessen sei es wichtig, die Heizkörper abzudrehen und erst nach dem Lüften wieder auf die jeweilige Temperatur einzustellen, rät Arian Freytag. „Die Heizung dann ganz aufzudrehen ergibt keinen Sinn, weil sie dann nicht schneller warm wird, sondern einfach nur länger heizt."

Damit würde Energie verschwendet. Und jedes Grad weniger spare etwa sechs Prozent der Heizkosten ein. ,,Die von außen nachströmende, trockenere Luft lässt sich auch wesentlich schneller wieder auf Temperatur bringen, die Räume sind wieder schnell warm."

Es lohnt sich auch zu schauen, ob sich noch Luft im Heizungssystem befindet. Wenn ja, merkt man das. Der Heizkörper wird nicht überall warm und es gluckert nicht selten in ihm. In dem Fall öffnet man mit einem Vierkantschlüssel das Ventil an der Seite des Heizkörpers ein wenig und lässt es so lange offen, bis die Luft entwichen ist und nur noch Wasser nachkommt. Das Wasser fängt man mit einer Schüssel auf.

Wichtig ist es hierbei, dass an der Heizungsanlage beziehungsweise an der Therme jemand zusätzlich überprüft, ob der Wasserdruck im System noch ausreichend hoch ist. Sonst kommt nicht viel bei den Heizkörpern an.

Die Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern (Leka MV) gibt darüber hinaus in ihrer Energiesparfibel weitere Tipps, um die Heizkosten zu senken. So könne der Tausch älterer Heizungsregler gegen programmierbare Thermostatventile etwa 140 Euro im Jahr sparen. Auch wer zugige Fenster isoliert und Vorhänge oder Jalousien in der kalten Jahreszeit schließt, könne bares Geld spare. Simone A. Mayer/dpa und Sebastian Lohse