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Pflegen und pflegen lassen

Betreuung im Seniorenheim schafft Entlastung und Zufriedenheit bei Angehörigen und ihren Lieben

Elfriede Bettig und ihre Tochter Ursula Tuttlies genießen im Pflegeheim ihre unbeschwerte Zweisamkeit. Pflege und Versorgung übernehmen jetzt andere. Foto: Netzwerk für Mensch

Wir alle werden älter und sind eines Tages möglicherweise auf Unterstützung angewiesen. Doch wie kann diese aussehen? Springt die Familie ein? Wann ist der richtige Zeitpunkt für externe Hilfe? Und was bedeutet der Umzug von der eigenen Häuslichkeit in ein Pflegeheim? Ursula Tuttlies und ihre Mutter Elfriede Bettig haben all diese Erfahrungen gesammelt und sind gut im Pflegeheim angekommen.

Stürze im eigenen Zuhause und eine Lungenentzündung mit einhergehender Bettruhe führten bei Elfriede Bettig vor vier Jahren dazu, nicht mehr selbständig leben zu können. Erste Unterstützung bekam sie von ihrer Tochter Ursula Tuttlies. Sie half ihr beim morgendlichen Fertigmachen, den Mahlzeiten und dem Wäschewaschen und schenkte ihr Zeit und Aufmerksamkeit. So fühlte sich ihre Mutter nicht so alleine. Erste externe Unterstützung gab es bei der täglichen Körperpflege durch einen Ambulanten Pflegedienst.

Als Ursula Tuttlies selbst erkrankte und operiert werden musste, zog ihre Mutter Elfriede Bettig für sechs Wochen in eine Kurzzeitpflege. Dort fühlte sie sich so wohl und wurde so gut umsorgt, dass die Überlegung aufkam ganz in ein Pflegeheim zu ziehen. Kurze Zeit später bezog Elfriede Bettig ihr eigenes Zimmer im Pflegeheim und hat seitdem an Lebensqualität dazu gewonnen. „Mein Leben lang habe ich nicht viel anderes gemacht außer zu arbeiten. Hier gibt es Ausflüge mit Kaffee und Kuchen und viele verschiedene Veranstaltungen.

Ich fühle mich sehr wohl“, freut sich die inzwischen 98-jährige Bewohnerin. „Es wird mehr geboten als man Zuhause selbst leisten kann“, berichtet auch Ursula Tuttlies erleichtert. Durch das frühzeitige Annehmen von professionellen Pflegeleistungen haben Mutter und Tochter beide gewonnen. Elfriede Bettig ist nun rund um die Uhr betreut und hat nicht mehr die Sorge, ihrer Tochter zur Last zu fallen. Und ihre Tochter Ursula Tuttlies kann durch die Entlastung nun auch ihren eigenen Bedürfnissen wieder gut nachkommen. Beide haben aber vor allem gemeinsame Zeit geschenkt bekommen. Die können sie für die schönen Dinge im Leben nutzen, unbelastet von den Pflichtaufgaben der Pflege und Versorgung. So sind sie jeder für sich und auch gemeinsam wunschlos glücklich. Sophia Vortmann

Frauenärztin sieht mehr Offenheit bei Wechseljahren

Immer mehr Frau schämen sich nicht mehr über Themen wie Wechseljahre zu reden

Nach Ansicht der Präsidentin der Deutschen Menopause Gesellschaft, Katrin Schaudig, gibt es in der Gesellschaft eine neue Offenheit beim Thema Wechseljahre. „Es ist ein gewisser Ruck in der Gesellschaft da, wodurch sich Frauen nicht mehr so für ihre Wechseljahre schämen“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Diese neue Offenheit habe aber noch einen weiteren und ganz banalen Grund: „Die Baby-Boomer sind jetzt in dem Alter. Das ist die größte Menge an Frauen in der Bevölkerung. Das macht also einfach die schiere Masse.“
 

Auch die Pharmazeutin, Wissenschaftsjournalistin und Autorin des Buches „Wechseljahre-Ich dachte, ich krieg „das nicht!“, Diana Helfrich, sieht eine neue Offenheit - insbesondere auch im Internet. „Mir fällt das vor allem an den neuen Instagram-Accounts auf.“ Dadurch könnten sich Frauen über ihre Erfahrungen austauschen und vernetzen. Das schwappe ihrer Ansicht nach auch ins echte Leben über. „Auch so ein Internetphänomen ist ein Phänomen. Das reicht ja zwangsläufig in das echte Leben hinein.“ dpa