Grundsätzlich gilt: Die rosarote Brille bringt gar nichts. Auch wenn es schwerfällt, aber das Haus muss mit den Augen eines neutralen Fachmanns begutachtet werden. „Die meisten neuen Eigentümer sind sich unsicher in der Bewertung der baulichen Situation eines Gebäudes. Was auf den ersten Blick harmlos erscheint, kann sich als großer Schaden entpuppen-und umgekehrt", sagt Ulrich Zink, Vorstandsvorsitzender des Bundesarbeitskreises Altbauerneuerung. Das zu prüfen, kann sich aber lohnen. Häuser aus dieser Zeit haben eine gewisse Grundsolidität und einen Bestandsschutz. Der Verband Privater Bauherren (VPB) rät, immer zuerst den Bebauungsplan einzusehen, denn das kann die Entscheidung beeinflussen. Während alte Gebäude Bestandsschutz haben, also das Meiste so bleiben kann, wie es ist, muss ein Neubau dem geltenden Bebauungsplan entsprechen. Da sind so manche Vorstellungen vom Wohnen vielleicht nicht möglich.
Mitunter muss das Haus an einem anderen Platz im Garten errichtet werden. „Eine Sanierung kann zwar sehr aufwendig sein, ist aber nachhaltiger als ein Abriss“, weiß Ulrich Zink. „Und außerdem: Der Abriss von Gebäuden ist jetzt schon teuer und wird in Zukunft immer kostspieliger werden. Denn Abfälle und vor allem Sondermüll müssen aufwendig sortiert werden. Dabei fallen hohe Kosten an.“ Das kann bei Häusern aus den 1950er und 1960er Jahren durchaus passieren, größere Belastungen kommen aber weit häufiger bei Häusern vor, die in den 1970er und 1980er Jahren gebaut wurden. dpa, Katja Fischer