Zentral gelegen sind die großen Behälter des Sudhauses, die Würzpfanne, in der der Hopfen beigemischt wird. Im anschließenden Whirlpool wird dann alles vermengt und gebraut. Danach muss das noch heiße, fertige Braugut heruntergekühlt werden und kommt dann in die Gärtanks.
„Im Brauhandwerk ist nicht nur Handwerkskunst gefragt, sondern auch sehr viel technisches Verständnis. Vieles wird von Computern aus gesteuert, und anderes mit der Hand erledigt“, erklärt Christian Hengartner. Er ist in der zur Carlsberg-Gruppe gehörenden Brauerei Lübz zuständig für die Ausbildung zum Brauer und Mälzer.
Alle zwölf Tage findet zudem eine große Generalreinigung statt. „Gebraut wird dann nicht, aber Arbeit gibt es genug“, so Ausbildungsleiter Christian Hengartner.
Insgesamt dauert die Brauerlehre drei Jahre. Doch schon im ersten Jahr können Rolf und Josh recht selbstständig agieren. Begleitet werden sie von ausgebildeten Mälzern und Brauern. Davon arbeiten in Lübz mehr als 30, auch im Schichtbetrieb. Rolf kam übrigens durch ein Praktikum zum Brauen. Josh hat sich schon vorher gern hobbymäßig mit der Herstellung vom kühlen Blonden und anderen Gerstensäften beschäftigt.
Das theoretische Wissen wird Josh und Rolf und den anderen Lehrlingen im Blockunterricht in einer Berufsschule in Bremen eingeflößt. Der Konzern hat für die jungen Leute extra eine Wohnung in der Hansestadt angemietet. So ist es einfacher, den jeweils zehn- bis zwölfwöchigen Blockunterricht zu absolvieren.
Im zweiten Lehrjahr geht es in die Tiefe. Auszubildende konzentrieren sich zum Beispiel auf das Sudhaus, die Gärung oder die anschließende Filtration der fertigen Biere. Hier in Lübz entstehen neben Export, Pilsener und alkoholhaltigen und alkoholfreien Biermixgetränken zahlreiche andere Sorten. Unter anderem wird auch ein Weizenbier hergestellt. 600 000 Flaschen werden täglich produziert. Derzeit hat die Brauerei sechs Auszubildende zum Brauer und Mälzer und zwei weitere, die chemisch-technische Assistenten werden wollen
Die Zukunftsaussichten sehen für Rolf und Josh recht gut aus. Gesellen würden gesucht, sagt Hengartner. Wenn sie wollen, können sie später ihren Meister machen, Brautechnik studieren oder in der Verfahrenstechnik und chemischen Industrie einsteigen.
Rolf Milinski und Josh Döhring wollen auf jeden Fall in diesem Beruf bleiben. Der Faszination der Bierherstellung sind beide schon länger erlegen. Alexander Fischbach