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Letzte Premiere im Malsaal in Parchim

JUNGES STAATSTHEATER: "Das Geheimnis" feierte am Samstag, 11. Februar, Premiere. Es war die letzte Premiere, denn der Umzug in die Kulturmühle steht an

In dem Stück spielen Annalisa Stephan, Gesa Penthin, Anton Ohmstede und Vincent Hoff. (v.L.). FOTO: SILKE WINKLER
In dem Stück spielen Annalisa Stephan, Gesa Penthin, Anton Ohmstede und Vincent Hoff. (v.L.). FOTO: SILKE WINKLER

PARCHIM Vorfreude, Wehmut und Geheimnisse: Am Samstag, den 11. Februar, fand im Malsaal in Parchim, die Premiere vom Stück ,,Das Geheimnis" statt. Es war die letzte Premiere, die im alten Theatergebäude in der Blutstraße gefeiert wurde, denn der Umzug in die Kulturmühle steht an. Ebenfalls anwesend bei der Premiere waren Landrat Stefan Sternberg und Parchims Bürgermeister Dirk Flörke sowie Stadtpräsidentin Ilka Rohr und der Theaterförderverein ,,Spot an".

Auch der dänische Autor Thomas Howalt reiste mit seiner Frau Anja Owe nach Parchim.

In der emotionsgeladenen Inszenierung von Frank Voigtmann geht es um die drei Kinder Donna, Rianne und Plet, die ihre Mutter auf dem Küchenboden leblos vorfinden. Sie treffen eine folgenschwere Entscheidung, nämlich den Tod der Mutter geheim zu halten und so weiter zu leben, als sei nichts geschehen.

Nach der Vorstellung äußert sich der Autor mit großem Lob an die Interpretation: ,,Sie haben in dieses schwere Thema Leichtigkeit und Humor reingebracht."

Mit diesem Stück schrieb der Dramatiker nicht nur starke Frauenrollen, sondern auch über die Liebe zur Mutter und den Geschwistern. Der Verlust bleibt im Hintergrund. Thomas Howalt ist immer wieder begeistert von den unterschiedlichen Interpretationen seiner Werke.

Die Talentschmiede

Der Autor Thomas Howalt (links im Bild) reiste zur Premiere aus Dänemark an. FOTO: MARIA WIEN
Der Autor Thomas Howalt (links im Bild) reiste zur Premiere aus Dänemark an. FOTO: MARIA WIEN

„Es ist eine historische Premiere, denn es ist die letzte in diesem Haus. Dieses Theater ist zu einer Talentschmiede geworden", erzählt Ilka Rohr.

Viele bekannte Persönlichkeiten haben ihre Karriere hier im Theater begonnen. Eines ihrer Beispiele war Maik Klokow, der 1986 seine Theaterkarriere in Parchim, mit einer Ausbildung zum Bühnenmeister begann. Als Produzent arbeitete er an der deutschsprachigen Uraufführung von „Harry Potter und das verwunschene Kind" in Hamburg. Die Geschichte des Hauses bleibt unvergessen und wir schreiben die erfolgreiche Theatergeschichte weiter", wünscht sich die Stadtpräsidentin.

Thomas Ott-Albrecht, Intendant des Jungen Staatstheaters Parchim, lobte in einer spontanen Rede nach der Premiere alle Beteiligten und Mitwirkenden. ,,Mit hohem Niveau und brillanten Texten sind wir ganz vorne mit dabei Auf der Bühne macht uns so schnell keiner was vor." Er freut sich über die bevorstehende Herausforderung: ,,Bei allen herrscht ein gewisses Aufbruchsgefühl und wir freuen uns auf alles Neue."

Der große Umzug findet nebenbei statt, zum Glück nur 400 Meter weiter. Dort wird dann ein großer Saal mit 153 Plätzen und zwei kleinere Probebühnen sein, außerdem noch Umkleide- sowie Lagerräume, Räume für die Technik, Büros und die Theatergaststätte.

Eine ungenutzte und verlassene Fläche wird erfüllt mit Kultur und Leben. Hier bilden künftig das Parchimer Museum, die Stadtinformation, das Junge Staatstheater Parchim und die Fritz-Reuter-Bühne ein kulturelles Zentrum.

Die Eröffnung der Kulturmühle findet im Mai statt. Stadtpräsidentin Ilka Rohr verriet nach der Premiere auch ein kleines Geheimnis: Schon drei Mal hat Bürgermeister Dirk Flörke seine Rede zur Eröffnung verworfen. Er selbst äußerte sich mit Wehmut und schwelgte in Erinnerungen, betonte aber - und da waren sich schlussendlich alle einig - "Den Geist dieses Theaters in die neue Spielstätte mitzunehmen." MARIA WIEN