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KLIMANEUTRALITÄT: Handwerk wird bei der Umsetzung eine wichtige Rolle spielen

Die saubere Nutzung des CO2-neutralen heimischen Brennstoffs Holz kann ein wichtiger Teil der Wärmewende im Kampf gegen den Klimawandel sein. FOTO: DJD/ZVSHK

Bereits in neun Jahren, also 2030, könnte der Anstieg der globalen Mitteltemperatur 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau überschreiten. Diese neue Prognose gab der Weltklimarat Anfang August ab – und warnte vor nie gesehenen Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Dürren und Starkregen.Der Trend lasse sich nur verlangsamen, wenn sofort in Richtung Klimaneutralität gehandelt werde. „Das Handwerk in Deutschland wird vor allem bei der Umsetzung der Klimaneutralität in Gebäuden gefordert sein“, so Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK).

 

Obwohl das Klimapaket 2020 in Deutschland erste gute Erfolge gezeigt habe, müsse das Tempo deutlich angezogen werden, um eine Chance auf die Einhaltung der maximalen Jahresemissionsmengen von CO2 zu haben. „Derzeit liegt die Sanierungsquote, bezogen auf alle Gebäude, nur bei 0,7 Prozent“, so Bramann.

Der ZVSHK empfiehlt daher Hausbesitzern, jetzt schon die attraktiven staatlichen Fördermittel für Heizungsmodernisierungen in Anspruch zu nehmen, mehr Infos und Fachbetriebe findet man unter www.serviceportal-shk.de. Zudem hat der Verband klare Forderungen an die Politik.

1. Technologieoffenheit

Zum Gelingen der Klimawende im Wärmemarkt sei ein technologieoffener Ansatz nötig. Er sollte aus effizienter Heiztechnik, regenerativer Technik und erneuerbaren (CO2-freien) Brennstoffen bestehen. Mehr Infos gibt es auch unter www.wasserwaermeluft.de. Das gelte vor allem mit Blick auf die Vielfalt im Gebäudebestand und die unterschiedlichen Bedürfnisse der Besitzer und Nutzer.

2. Auf Holz als CO2-freien Energieträger setzen

Die saubere Nutzung des CO2-neutralen heimischen Brennstoffs Holz sollte wichtiger Teil der Wärmewende bleiben. Moderne Holzfeuerungstechnologien ermöglichen hohe Wirkungsgrade. Der Austausch veralteter Holzöfen und der Einsatz von Holzzentralheizungen verringern die Feinstaubemissionen um bis zu 90 Prozent, bei deutlicher Steigerung der Energieeffizienz.

3. Bestehende Infrastrukturen nutzen

Um die Mehrkosten für die Energiewende im Rahmen zu halten, müssten bestehende Infrastrukturen möglichst weiter genutzt werden, so die Forderung des ZVSHK. Die vorhandene Erdgasinfrastruktur etwa könne mit geringem Aufwand auf CO2-neutrale molekülbasierte Energieträger umgestellt werden.

4. Energetische Mindeststandards für Gebäude einführen

Aktuelle Studien bestätigen: Die Sanierung alter Gebäude muss in den nächsten Jahren ein bedeutender Faktor der Klimaschutzanstrengungen werden.

Die Einführung energetischer Mindeststandards für Bestandsgebäude, so der ZVSHK, werde sich positiv auf Effizienzsteigerung und CO2-Reduktion im Gebäudesektor auswirken. DJD