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Keine Ahnung, was ich mal machen will

Hier bleiben oder Ausbildung oder Studium? wegziehen? Gleich loslegen oder Brückenjahr? Schau mal, nicht nur du musst dich entscheiden, sondern auch 13 000 andere Schulabgänger aus MV

Foto: Colourbox

300 Ausbildungsberufe und 21 000 Studiengänge

Die Schule ist vorbei - und was kommt jetzt? Vor dieser Frage stehen jährlich etwa 13 000 junge Menschen wie du, die an Schulen in MV ihren Abschluss machen. Und nicht nur die Zahl der Absolventen ist groß. Auch die Auswahl an Ausbildungsmöglichkeiten.

Insgesamt gibt es derzeit über 300 anerkannte Ausbildungsberufe und über 21 000 Studiengänge in Deutschland. Da kann die Wahl schon mal schwerfallen.

Das schlechte Gefühl ist ganz normal

So schwer sogar, dass einige Jugendliche gar keine Ahnung haben, welchen Beruf sie einmal ausüben wollen. Solltest du dich schlecht fühlen, weil das bei dir auch so ist keine Angst, das kommt gar nicht so selten vor. „Das macht etwa ein Drittel meiner Arbeit aus", sagt zum Beispiel Tim Kresin, Berufsberater der Agentur für Arbeit in Schwerin.

„Wir haben vor allem auf Jobmessen viel Kontakt zu Jugendlichen, die noch keinen Plan für ihre berufliche Zukunft haben", bestätigt auch Peter Todt, Geschäftsbereichsleiter für Aus- und Weiterbildung der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Schwerin.

Was kann ich tun?

„Ich würde auf jeden Fall ein persönliches Beratungsgespräch vorschlagen“, meint beispielsweise Dajana Welke, die für die Handwerkskammer Schwerin vor allem Schülerinnen und Schüler über Ausbildungsmöglichkeiten informiert.

Neben solchen persönlichen Gesprächen gibt es noch eine Reihe weiterer Möglichkeiten, sich beruflich zu orientieren, wie Jobmessen (siehe Seite 3, SVZ.Lehrstellentag) oder Online-Tools. Dabei solltest du etwa folgende Fragen klären: Welche Berufsfelder kommen für dich überhaupt in Frage? Was ist das Richtige für dich: Ausbildung oder Studium? Willst du in deiner Heimat bleiben oder gehen?

Quatsch mit irgendwem drüber

In jedem Fall solltest du auch das Gespräch mit anderen suchen, um deine eigenen Fähigkeiten und Vorlieben ,,mit anderen Augen" zu sehen. Eltern, Lehrer, Freunde, ,,aber auch der Trainer im Sportverein können gute Ansprechpartner sein", meint etwa Peter Todt von der IHK zu Schwerin.

Ist keine Leidenschaft da, kann es schiefgehen

Nicht zuletzt sind es deine Interessen, die für die Berufswahl eine entscheidende Rolle spielen sollten. ,,Wenn keine Leidenschaft für den Beruf vorhanden ist, ist die Wahrscheinlichkeit für den Abbruch einer Ausbildung natürlich erhöht", so Todt.

Das spielt auch mit rein, dass 2019 in MV über 30 Prozent der Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst wurden. An den Universitäten war vor allem die Zahl der Studienabbrecher in den Lehramts-Studiengängen in den vergangenen Jahren stark erhöht.

So kannst du dich ein Jahr ausklinken und orientieren

,,Einfach irgendetwas" anzufangen, ist entsprechend keine gute Idee. Sinnvoll kann hingegen ein sogenanntes Gap Year, also ein Brückenjahr, sein, für das es ganz unterschiedliche Möglichkeiten wie ein Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr (FSJ/FÖJ), den Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) gibt. Guck hier mal auf Seite 11. Manche legen auch gern ein Work-and-Travel-Jahr ein, schnuppern mit mit einem Praktikum in eine Branche oder Jobben in Restaurants, Cafés oder Kneipen. Alexander Kruggel

Lust auf FSJ, FÖJ oder Bufdi?

Bewerbungen für einen Freiwilligendienst können ab sofort (mit Lebenslauf, Kopie vom letzten Zeugnis und Anschreiben) an folgende Mailadresse geschickt werden: freiwilligendienste.schwerin@ib.de oder freiwilligendiensterostock@ib.de.