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Bauernverband MV: So werde ich ein Erntekapitän in MV

 

Der Mecklenburger Jonas Karl Klänhammer ist gern auf dem Mähdrescher unterwegs. Foto: Marcus Klänhammer

Die einen sind begeistert von den riesigen Traktoren und Mähdreschern, die anderen von zauberhaften Momenten auf dem Feld. Nie gleicht in der Landwirtschaft ein Tag dem anderen. Unser Interview mit Sarah Selig vom Bauernverband MV macht Appetit auf grüne Berufe.Frau Selig, was fasziniert junge Leute an der Landwirtschaft?Bei jungen Männern ist es vor allem die große Technik. Die mächtigen Traktoren und Mähdrescher. Hierfür Verantwortung zu übernehmen, ist ein tolles Gefühl. Junge Frauen schwärmen oft von den ganz besonderen Augenblicken in der Natur. Wenn man mit dem Traktor an Orten unterwegs ist, die sonst keiner kennt und einen tollen Sonnenaufgang erlebt. Außerdem gleicht in der Landwirtschaft kein Tag dem anderen. Und man erlebt übers Jahr, wie sich die Pflanzen und Tiere entwickeln. Das ist sehr erfüllend. Ebenso der Gedanke, dass man als Landwirt im Schnitt 145 Personen ernährt.

 

In den Köpfen vieler Stadtkinder ploppen immer noch Bilder von schwerer körperlicher Arbeit auf. Ist das so?

Die Arbeit ist deutlich angenehmer als früher. Ein Mix aus Technik, Software und Handarbeit. Satelliten und Sensoren liefern Daten, die dem Landwirt oder der Landwirtin helfen, den Anbau auf ihren Feldern zu planen. Auch landwirtschaftliche Maschinen selbst erhalten konkrete Anweisungen. Und in den Ställen können dank Digitalisierung Tiere beobachtet werden, um Krankheiten oder Verletzungen zeitig zu erkennen.

Können Sie mal ein paar Berufe in der Landwirtschaft aufzählen?

Da wäre der Landwirt selber, der Landwirtschaftshelfer, Tierwirt Rind, Tierwirt Geflügel, Tierwirt Schaf, der landwirtschaftlich-technische Assistent, der milchwirtschaftliche Laborant, der Mechatroniker...

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Stefanie hat in MV gerade eine Ausbildung zur Landwirtin absolviert. Jetzt ist sie stolze Erntekapitänin. Foto: BV MV - Sebastian Haerter

Wie finde ich heraus, ob ein grüner Beruf was für mich wäre?

Auf jeden Fall ein Praktikum machen und schauen, ob die Leidenschaft geweckt wird. Viele Betriebe setzen auch selber auf Praktika, bevor sie jemanden einstellen. Sie wollen den Azubi vorab kennenlernen. Auf beiden Seiten muss die Chemie stimmen.

Wie finde ich Ausbildungsbetriebe?

Welche Ausbildungsbetriebe es in MV gibt, zeigt unsere Karte auf unserer Website www.bauernverband-mv.de. Hier lässt sich die Suche sogar eingrenzen, etwa auf Betriebe vor der Haustür oder ökologisch wirtschaftende Gehöfte. Insgesamt zählt unser Bauernverband 200 Mitgliedsbetriebe.

Wie lange dauert denn beispielsweise die Ausbildung zum Landwirt?

An sich drei Jahre, als Abiturient verkürzt sie sich auf zwei Jahre. Es gibt drei Wege zum Landwirt. Eine Ausbildung zum Landwirt, eine landwirtschaftliche Ausbildung mit Fachhochschule, nach der man studieren kann, oder das duale Studium an der Fachhochschule Neubrandenburg.

Apropos Studium? Wo kann ich in MV was mit Landwirtschaft studieren?

An der Uni Rostock und der Hochschule Neubrandenburg. In Rostock werden unter anderem die Studiengänge Agrarwissenschaft (Bachelor of Science), Agrarwirtschaft für Lehramt Berufspädagogik (Bachelor & Master of Education), Nutztierwissenschaften (Master of Science) sowie Pflanzenproduktion und Umwelt (Master of Science) angeboten.

An der Hochschule Neubrandenburg gibt es zum Beispiel das Studium der Agrarwirtschaft (Bachelor & Master of Science; Dual Bachleor of Science) sowie Nachhaltiges landwirtschaftliches Produktionsmanagement (Binationaler Master) oder auch Lebensmitteltechnologie (Bachelor & Master of Science, Dual Bachelor of Science). Anja Bölck

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Noch Fragen?

Sarah Selig 0395 4212484 oder selig@bv-mv.de Instagram: @wirlandwirte_ bauernverbandmv