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Corona hinterlässt Spuren

UNTERNEHMEN SIND GEFRAGT: Mehr Ausbildungsplätze für junge Menschen schaffen

FOTO: FOTO: DJD/DEVK/JÜRGEN NABER

Seit Generationen die gleiche Frage nach dem Schulabschluss: Wie gehts weiter? Aktuell ist die Verunsicherung groß. Die Corona-Pandemie hinterlässt Spuren auf dem Ausbildungsmarkt. Laut Zahlen der Agentur für Arbeit in Köln sind derzeit 17 Prozent weniger Ausbildungsstellen verfügbar – aber auch fast zehn Prozentweniger Bewerberinnen und Bewerber auf dem Markt. Über die Schrumpfung des Ausbildungsmarktes zeigt sich Bundesbildungsministerin Anja Karliczek besorgt. „Wir brauchen dringend gut ausgebildete Fachkräfte, damit unsere Wirtschaft nach der Pandemie schnell wieder wächst. Hier bedarf es der gemeinsamen Anstrengung aller an der beruflichen Bildung beteiligten Akteure", erklärte sie nach der Veröffentlichung des Berufsbildungsberichts 2021.

„Einige Branchen haben die Ausbildung eingestellt. Andere suchen händeringend Auszubildende“, so schildert Ausbildungsexpertin Andrea Schanz von den DEVK Versicherungen die Situation in Köln. Messen oder Praktika zur Berufsorientierung würden kaum angeboten. „Aber mittlerweile gibt es richtig gute digitale Formate und Konzepte. Das lässt hoffen“, so Schanz. Der Kölner Versicherer hat auf die Herausforderung reagiert und seine Ausbildungsquote ab dem 1. August 2021 in Köln erhöht. „Bei uns gibt es dieses Jahr 50 Prozent mehr Ausbildungsplätze, um noch mehr jungen Menschen in unsicheren Zeiten Sicherheit zu geben. Auch Praktika zur Berufsorientierung werden angeboten", so Ausbildungsexpertin Schanz. Bei der Kölner Assekuranz kann man beispielsweise eine Ausbildung zur Kauffrau oder zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen starten oder ein duales Studium in Risk and Insurance sowie in Informatik absolvieren.

Unter www.devk.de können sich Interessierte informieren. Bewerbungen finden wegen der Corona-Pandemie vorwiegend digital statt. Beim Auswahlverfahren, dem sogenannten Challenge-Day, bekommen die Bewerberinnen und Bewerber Challenge Buddys zur Seite gestellt – junge Frauen und Männer, die bereits in Ausbildung sind. „Diese sind Ansprechpartner, DEVK-Wikipedia und Feel-Good-Manager. Das kommt richtig gut an und schafft Vertrauen“, weiß Andrea Schanz. Die DEVK gebe der Bewerberin oder dem Bewerber am gleichen Tag die Zu- oder Absage und ein ausführliches Feedback. Um jungen Menschen den beruflichen Einstieg zu erleichtern, hat der Versicherer zudem verschiedene kreative Konzepte zur Berufsorientierung entwickelt. Schanz: „Wir haben zum Beispiel für über 50 Achtklässler eine Berufsfelderkundung digital angeboten und tolles Feedback von allen erhalten." DJD

Für starke Typen

WO NATUR auf Hightech trifft

Begeisterung für Technik, handwerkliches Geschick und dazu immer wieder Neugier auf Neues: Mit diesen Eigenschaften bringen Schulabgänger sehr gute Voraussetzungen mit, um eine erfolgreiche Karriere im Motorgerätefachhandel zu beginnen. Natur trifft hier auf Hightech.

Moderne Maschinen und komplexe Technologien halten Einzug in die Garten- und Forsttechnik, egal ob für öffentliche Grünflächen oder für den privaten Garten. Damit hat sich das Berufsbild in den vergangenen Jahren stark gewandelt und ist immer anspruchsvoller geworden. Sowohl im technischen Bereich mit einer Ausbildung zum Motorgeräte-Mechatroniker/in als auch in der Kundenberatung als Kauffrau oder Kaufmann für den Einzelhandel oder Groß- und Außenhandel eröffnen sich attraktive berufliche Perspektiven.

Den passenden Einstieg bietet zum Beispiel eine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker, Bereich Motorgeräte. Besonders reizvoll ist dieser Beruf aufgrund der großen fachlichen Bandbreite, die Elektronik, Mechatronik sowie moderne Diagnosetechnik umfasst.

Auch Instandhaltung, Wartung, Mess- und Prüfaufgaben gehören zum Alltag. Vom smarten Rasenroboter bis zum XXL-Rasentraktor, vom Kleingerät bis zur Kettensäge reicht das Spektrum der Maschinen, die sicher beherrscht werden wollen. „Ein weiterer Vorteil dieser Ausbildung ist, dass sie stets wohnortnah erfolgen kann, WO NATUR auf Hightech trifft denn Betriebe gibt es flächendeckend im gesamten Bundesgebiet, und der Fachkräftebedarf ist überall groß", schildert Niklas Schulte von QMF e. V.(Qualifizierung des Motorgerätefachhandels e. V.). Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und findet im Fachbetrieb sowie in der Berufsschule statt. Sie wird ergänzt durch überbetriebliche Kurse an Bildungsstätten des Handwerks.

Attraktive Qualifizierungschancen auch nach der Ausbildung

Mit einem Praktikum können Interessierte vorab herausfinden, ob ihnen die Ausbildung liegt und den eigenen Vorstellungen entspricht. Unter www.qmf.de/qmf-haendler-vor-ort etwa findet man Adressen aus der Nähe, um sich über Praktikumsmöglichkeiten und freie Ausbildungsplätze zu informieren.

Nach der bestandenen Gesellenprüfung verfügen Kauffrauen/-männer sowie Mechatroniker im Motorgerätefachhandel nicht nur über gute Übernahmeperspektiven, sondern können zahlreiche Aufstiegs- und Qualifizierungsmöglichkeiten nutzen.

Die Weiterbildung zum Servicetechniker oder Meister ist möglich, mit entsprechenden Voraussetzungen auch ein Studium. Neben der Arbeit in der Servicewerkstatt, im Verkauf oder im Außendienst ist ebenso eine Spezialisierung im technischen Verkauf oder im administrativen Bereich vorstellbar. DJD